Westpreußen

die Suche in Westpreußen ist etwas schwierig, da nicht nur viele Kirchenbücher verloren gegangen sind, aber auch die Zuordnung zu den preußischen Provinzen und Regierungsbezirken über die Jahre geändert wurde. So war der Kreis Flatow selbst geteilt da nicht immer zur Grenzmark gehörig … Glücklicherweise ist das Gebiet um die „Koschneiderei“ bereits erforscht und man kann auf einige Erkenntnisse zurückgreifen.

Koschneiderei ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein Gebiet südöstlich der polnischen Stadt Konitz, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges weitgehend von einer deutschsprachigen Bevölkerung bewohnt wurde.

Ab Anfang des 14. Jahrhunderts wurden vom Deutschen Ritterorden im Rahmen der so genannten Deutschen Ostsiedlung deutsche Siedler in dieses Gebiet geholt. Es entstanden die Dörfer Frankenhagen, Osterwick, Petztin, Deutsch Cekzin, Granau, Lichnau und Schlagenthin. Als im Thorner Frieden von 1466 das Gebiet westlich der Weichsel an das Königreich Polen fiel, wurden die deutschsprachigen Einwohner dieser Dörfer zwar polnische Untertanen, unterlagen aber einem besonderen Recht. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts siedelte der Konitzer Ratsherr und spätere Bürgermeister Jacob von Osnabrück zahlreiche neue Ansiedler aus seiner Heimat, dem Fürstbistum Osnabrück, in dem Gebiet an. Auch die Einwohner der neuen Dörfer (Gersdorf, Harmsdorf, Jakobsdorf, Sternberg, Damerau, Groß Zirkwitz, Obkas, Mosnitz, Henningsdorf und Döringsdorf) wurden als Koschneider bezeichnet.

Von 1772 bis 1918 gehörte das Gebiet zum Königreich Preußen und von 1918 bis 1920 zum Freistaat Preußen. Von 1818 bis 1920 war die Koschneiderei Teil des Landkreises Konitz im Regierungsbezirk Marienwerder in der preußischen Provinz Westpreußen.

Die Sprache der Koschneider war niederdeutsch, ihre Mundart gehörte zu den süd-hinterpommerschen. Sie war innerhalb des gesamten Gebietes und darüber hinaus verhältnismäßig gleichartig, jedoch wiesen die Dörfer untereinander einige Unterschiede auf. Lautmalereien und bildhafte Ausdrücke zeugten von echtem niederdeutschen Sprachgut, das sich in vielen Sprichwörtern, Redensarten, Liedern, Märchen und Sagen zeigte.[1]

##todo: add Petztin

Relevant für meine Recherchen sind die folgenden Orte:

 

Prusy Zachodnie de.svg
Provinz Westpreußen mit beiden Regierungsbezirken Danzig (rot) und Marienwerder (blau) [2]

Stegers im Kreis Schlochau

Kleiner historischer Exkurs: 1312 erwarb der Deutsche Orden Schlochau von Nikolaus von Poniec, einem Sohn des Kalischer Woiwoden, für 250 Silbermark.

Namenvariationen: Sztegrach, Sztegrowy, Sztegry, Stegers

Polnischer Ortsname: Rzeczenica

Ursprünglich Angerdorf, auf dem Anger der Dorfteich, dem das Mühlenfließ entspringt. Ferner Zahlreiche Abbauten. Die mit einigem Erfolg betriebene Bernsteingräberei, die viele offene Gruben (Kaulen) hinterließ, wurde 1865 verboten. Stegers war eine überwiegend katholische Gemeinde (1925: 74,3 Prozent der Einwohner).

Einige Fotos hier: 1 2

#todo

Gemarkung: 3049 ha [3]

link zu Wikipedia

Kamin im Kreis Flatow

Namenvariationen: Cammin, Camin, Kammin, Kamin

Polnischer Ortsname: Kamień Krajeński (Wojewodschaft Kujawien-Pommern)

Frankenhagen und Königlich Neukirch im Kreis Konitz

Frankenhagen oder auch Silno (polnischer Name)

Königlich Neukirch oder auch Nowa Cerkiew (polnischer Name) und die Namenvariationen: Nowa Cerkiew Królewska, Nowacerkiew, Königlich Neukirch, Königsneukirch (ab 25.06.1942)

Ausschnitt mit Schlochau und Konitz

 

Quellen:

[1] Wikipedia

[2] „Prusy Zachodnie de“ von Prusy_Zachodnie.svg: Poznaniak derivative work: Furfur (talk) – Prusy_Zachodnie.svg. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons

[3] Aus dem Internet Seite http://www.schlochau.de/index.php/gemeinden/stegers